Vielen Gläubigen ist es sicher schon aufgefallen. Seit einigen Wochen ziert den Beucherlinger Friedhof ein stattlicher, neu errichteter Glockenturm, der die erste Glocke der Filialkirche nun beherbergt und würdig präsentiert.
Mit einer kleinen aber feierlichen Zusammenkunft wurde das Bauwerk am Wochenende offiziell an die Dorfgemeinschaft übergeben und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern für ihre Unterstützung gedankt.
„Hier wird nun ein Stück Dorfgeschichte präsentiert.“
Mit diesen Worten eröffnete Koordinator und Vizebürgermeister Gerhard Kerscher das Treffen. Die Glocke wurde im September 1953 durch H.H. Pfarrer Jakob Zitzelsberger dem Märtyrer Hl. Florian geweiht. Sie wiegt 180 kg und wurde damals von der Beucherlinger Dorfgemeinschaft gestiftet. Ein ehrwürdiger Moment im kleinen Beucherling, besonders für die damaligen „Macher des Dorfes“, die mit ihrem Mut und viel Engagement den Bau der Kirche und des Friedhofs vorantrieben. Dadurch wurde Beucherling stark aufgewertet und erst zu einem „richtigen“ Dorf. Mittlerweile steht die Kirche mitten im Zentrum von Beucherling.
Im Mai 2014 wurde die Glocke aufgrund mehrerer Mängel durch eine neu gegossene Glocke ersetzt und im Friedhofsgebäude eingelagert. Bernhard Humbs, ein sehr engagiertes Gemeindemitglied, erkannte die Bedeutung dieses kulturellen Erbes und hegte seit längerem schon die Idee zur würdigen Präsentation der alten Glocke. Die Gedanken von Humbs fanden bei vielen weiteren Dorfbewohnern Gehör und so wurde das Vorhaben „Glockenturm“ gemeinsam angepackt.
Gerhard Kerscher fungierte als Koordinator der Arbeiten und kümmerte sich um Standort und Finanzierung. Schnell war eine Reihe von Fachmännern aus dem Dorf gefunden, die sich für das Projekt begeistern ließen und ihr Können und ihre Zeit gerne zur Verfügung stellten.
Haupt-Baumeister des Turms war Zimmermann Wolfgang Gregori aus Guggenberg. Der Fachmann kümmerte sich um das Abbinden, den Anstrich, den Dachstuhl, das Eindecken und auch um die Verkleidung der Seitenwände. Für die Spenglerarbeiten konnte federführend Alfred Kerscher gewonnen werden. Andreas Kulzer fertigte die Halterungen und das Turmkreuz an. Doch auch spontan kamen noch viele weitere Dorfbewohner zu den Arbeitseinsätzen hinzu und packten mit an.
Die Gemeinde Zell, allen voran Bürgermeister Thomas Schwarzfischer unterstütze das Projekt ebenso. Er selbst hat das Holz für den Turm in seiner Säge geschnitten. Kerscher und Schwarzfischer zeigten sich sichtlich stolz über das Geschaffte und bedankten sich bei allen Helfern und Unterstützern für ihre ehrenamtliche Arbeit. „Ihr Beucherlinger habt immer wieder gute Ideen und es ist schön, dass ihr das gemeinsam angepackt habt.“, lobte das Gemeindeoberhaupt das herausragende Engagement und den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft. Ein Dank erging auch an die gesamte Kirchenverwaltung, die die Glocke zur Verfügung stellte und die Präsentation von Glaube und Tradition erst möglich machten.
Im Anschluss lud Gerhard Kerscher alle Beteiligten zu einem kleinen Umtrunk mit einer kräftigen Brotzeit ins Gemeinschaftshaus ein. In geselliger Runde wurde auf das Geschaffte angestoßen und nebenbei schaute man sich die Bilder vom Bau des Turmes an. Als Dankeschön gab es für die Helfer noch ein kleines Präsent.