Mit dem Volkstrauertag wird seit Jahrzehnten in ganz Deutschland den Opfern der beiden Weltkriege gedacht. Einerseits ein Tag der Stille, andererseits aber auch ein Tag des Aufhorchens und des Wiederstandes. Auch in der Zeller Pfarrkirche versammelten sich am Samstagabend Vereinsabordnungen und Gläubige am Mahnmal im Eingangsbereich, um gemeinsam der vielen Kriegstoten zu gedenken.
Bürgermeister Thomas Schwarzfischer fand in seiner Rede klare aber auch nachdenkliche Worte, die unter die Haut gingen. „Wieder ist ein Jahr vergangen in der Geschichte der Menschheit. Dazu gelernt hat die Menschheit scheinbar nichts. Krieg in der Ukraine, Krieg im Nahen Osten, Syrien, Mali, Afghanistan und weiteren Brandherden auf der Welt. Gebäude, in den Menschen gewohnt haben. Schulen, wo Kinder in die Schule gegangen sind. Krankenhäusern, wo Kranke und Verletzte behandelt wurden. Plätze in Städten, wo das Leben florierte. Einrichtungen der Infrastruktur wie Strom- und Wasserversorgung. Alles wird einfach kaputt gemacht. Warum?“
Mit diesen und weiteren Beispielen schilderte das Gemeindeoberhaupt die aktuell furchtbaren zustände in unserer Welt und macht die Sinnlosigkeit von Kriegen deutlich. „Heute stehen wir wieder vor den Mahnmahlen der beiden Weltkriege. Die, die nicht überlebt haben, sind hier am Kriegerdenkmal namentlich genannt, damit ihr Tod nicht vergessen wird. Sie sind nicht gestorben damit wir auch kämpfen oder morden müssen, sie sind gestorben, damit wir nachdenken, wie sinnlos der Krieg ist. Klugheit, Diplomatie und ein gesunder Menschenverstand sind wichtiger denn je.“
Abschließend appellierte Schwarzfischer an jeden Einzelnen zu überlegen selbst zu urteilen, klug und menschlich zu entscheiden und ein Stück weit zufrieden zu sein – heute und im Alltag. Als äußeres Zeichen der Anerkennung und Erinnerung an alle Gefallenen, Vermissten und Opfer von Terror und Gewalt lag der Bürgermeister auch im Namen der VdK-Ortsgruppe Wald/Zell einen Kranz nieder.